• DE

Outdoor-Kids Tipp des Monats

Stoffe färben

Die Farben der Natur

Gefärbtes Tuch an Leine und Zettel mit Hinweisen

Für wen:
Kinder ab 4 Jahren

Du brauchst:
Baumwoll- oder Leinenstoff.
Sojamilch und Wasser.
Die Pflanzenteile mit denen du färben willst.
(Apfel-) Essig.
Gefäße / Töpfe in denen der Stoff gefärbt werden kann.
Eine Kochstelle.

Ablauf:
Stoffe färben braucht Zeit, ist also eher etwas für eine Wochenaktion oder ähnliches.

Schritt 1: Beizen der Stoffe.
Als natürliches Beizmittel kann zum Beispiel Sojamilch verwendet werden. Am Besten funktioniert es mit purer Sojamilch, du kannst die Sojamilch aber auch im Verhältnis 1:1 mit Wasser verlängern. Die Stoffe sollten beim beizen komplett von der Flüssigkeit bedeckt sein. Rund 24 Stunden sollten die Stoffe bei gelegentlichem umrühren im Sojabad liegen. Danach holt ihr sie raus und spült sie mit kaltem Wasser ab.

Schritt 2: Färbesud herstellen.
Während die Stoffe im Sojabad liegen, solltet ihr den Färbesud vorbereiten, da der Sud ziehen muss und so dann bereit ist, wenn ihr den Stoff aus der Beize holt. Es gibt eine Reihe von verschiedenen Pflanzen und Materialien mit denen ihr färben könnt. Hier zwei Beispiele:

Färbesud aus Avocado:
Den Sud gewinnst du aus der Schale und dem Kern der Avocado. Für ein Liter Wasser brauchst du etwa Schale und Kern von 2 Avocados. Zunächst musst du Schale und Kern vom Fleisch der Avocado reinigen. Danach musst ihr sie zusammen mit dem Wasser eine Stunde lang köcheln / simmern lassen. Nicht kochen. Danach muss das ganze min. 20 Stunden ziehen. Bevor die Stoffe zum färben in den Avocadu-Sud gelegt werden solltet ihr Schale und Kerne heraus nehmen. Der erzielte Farbton liegt zwischen Rosa und Altrosa.  

Färbesud aus Rainfarn:
Den Sud gewinnst du aus den Dolden des Rainfarn. Für ein Liter Wasser brauchst du  etwa 100g Rainfarndolden. Die Dolden werden in dem Wasser kurz aufgekocht und danach für etwa eine Stunde geköchelt. Schließlich sollte das ganze noch mindestesn 20 Stunden ziehen. Bevor du den Stoff zum färben dazu gibst solltest du den Rainfarn absieben. Der erzielte Farbton liegt je nach Qualität und Menge der Dolden zwischen einem hellen und einem satten dunklem gelb.

Viele weitere Reszepte für weitere Farben lassen sich problemlos mit einer Suche im Internet finden.

Schritt 3: Färben
Wenn ihr den Stoff gebeizt und den Färbesud gewonnen habt legt ihr den Stoff in den Sud. Je länger der Stoff im Sud verbelibt, desto intensiver wird die Farbe. Idealerweise verbelbt der Stoff bis zu 24 Stunden im Sud.

Schritt 4: Farbe fixieren
Zum fixieren der Farbe kommt der gefärbte Stoff jetzt noch für eine halbe Stunde in ein Essigbad. Apfelessig funktioniert hier ganz gut. Der Stoff sollte dabei gänzlich bedeckt sein.

Schritt 5: Auswaschen und trocknen
Zum Abschluss solltet ihr den Stoff mit kaltem Wasser waschen bis keine Farbe mehr austritt und dann an der Luft trocknen lassen.

Variante:
- Wenn es schneller gehen soll: Färben mit Zwiebelschalen
Bei Pflanzen die sehr viele Tannine enthalten, wie beispielsweise Zwiebeln, musst du den Stoff nicht vor dem Färben beizen, weil die Tannine als Beize wirken. 
Für 100g Stoff nimmst du min. 25g Zwiebelschalen. Das ist eine ganze Menge, die Schalen sollten also schon in den Tagen und Wochen zuvor gesammelt werden. Je mehr Zwiebelschalen ihr nehmt, desto satter wird die Farbe am Ende.
Die Zwiebelschalen gebt ihr in einen Topf und füllt diesen so mit Wasser auf, dass der Stoff darin später schwimmen kann. Bei geschlossenem Deckel lässt du das ganze dann für mindestens eine Stunde köcheln. Danach nimmst du die Zwiebelschalen aus dem Sud und lässt diesen etwas abkühlen.
Wenn der Sud etwas abgekühlt ist, tränkst du den Stoff in lauwarmes Wasser und gibst dann den nassen Stoff in den Zwiebelsud. Je nach gewünschtem Farbton sollte der Stoff jetzt zwischen 1 und 12 Stunden in dem Sud schwimmen. Für eine gleichmäßige Färbung sollte der Stoff vor allem in der ersten Stunde immer mal wieder bewegt werden.
Schließlich wird der Stoff aus dem Sud genommen, für eine halbe Stunde in Essig gelegt, mit kaltem Wasser gewaschen bis keine Farbe mehr austritt und abschließend an der Luft getrocknet.
Der erzielte Farbton wird bei roten Zwiebeln eher bräunlich, bei gelben Zwiebeln eher Orange.