Fünf Tage lang sollten uns die Lamas begleiten und eine wunderschöne Trekkingtour einmal rund um die Wasserkuppe laufen. Gestartet sind wir direkt auf der Wasserkuppe am höchsten Punkt Hessens (auf 950 Metern), einige waren bereits dir Vorjahre dabei, manch andere Teilnehmenden wagten sich das erste Mal mit auf die Wanderung mit den Lamas. Nach einem kurzen Kennenlernen und ersten Beschnuppern, konnten dann direkt auch die Lamas beschnuppert werden, welche hoch auf die Wasserkuppe gebracht wurden. Gemeinsam mit dem Lama-Führer Johannes Nüdling hatten wir nun einige schöne Tagesetappen vor uns. Im Zweier- oder Dreier-Team ging es an die Lamas und dann wurde schon losgestapft, die Jugendlichen auf ihren Wanderschuhen, die Lamas auf ihren Hufen. Die erste Etappe hatte es gleich in sich, es ging hoch und runter und dass dann noch bei bestem Wetter und wolkenlosem Himmel. Der Weg an Teichen, durch Waldstücke und an Wiesen vorbei, führte uns bis zum Jugendzeltplatz in Wüstensachsen (Ehrenberg), wo die neue tägliche Routine ihren Start finden sollte. Ankommen, kurz verschnaufen, Zelte aufbauen, Gepäck aus dem Transporter räumen, weiteren Tagesablauf besprechen und dann erstmal ein bisschen Freizeit. Wie passend und gut, dass der Jugendzeltplatz in Wüstensachsen direkt neben einem Schwimmbad gelegen ist, womit für alle erstmal die Möglichkeit bestand, sich nach der heißen Etappe ein wenig abzukühlen. Am Nachmittag ging es dann weiter, auf der Lama-Tour kochen wir unser Essen immer selbst, daher braucht es natürlich immer auch ein Koch-Team und ein Spüldienst, damit alle etwas Leckeres auf einen sauberen Teller bekommen. Die erste Nacht ist immer aufregend. Zum ersten Mal im neuen Zelt in fremder Umgebung und direkt vor der Zelt-Tür stehen die Lamas und warten auf den nächsten Tag. Doch auch das überstanden alle ohne Probleme. Mit guter Laune und vor allem guten Wetter ging es nach einem gemeinsamen Frühstück und Packen der Zelte und Gepäckstücke weiter auf die zweite Tagesetappe. Auf die Tagestouren nehmen alle immer nur ihren Tagesproviant mit, unser Gepäck, die Lebensmittel und die Zelte bringt unser Transporter zum nächsten Etappenziel.
An Tag 2 ging es, ihr werdet es euch denken, wieder bergauf und bergab - willkommen in der wunderschönen Rhön - die uns für unsere Mühen jedoch immer wieder mit einer grandiosen Aussicht in die Ferne beschenkte. Unser Pausen machten wir immer auf einer schönen großen Wiese, damit nicht nur wir, sondern auch die Lamas ihre Energiereserven auffüllen konnten und bereit waren zum Weiterwandern. Das Etappenziel an Tag 2 hieß Karl-Heise-Hütte bei Hilders, welche vom Rhönklub Zweigverein Hilders verwaltet wird und wir dankenswerterweise für eine Nacht unseren Zeltplatz nennen durften. Und was hat dieser Ort für einen Charme mit einer unglaublichen Aussicht und trotzdem ausreichend Schatten, um sich an diesem heißen Tag auch wieder gut erholen zu können. Ab jetzt gab es eine Essenwunschliste, welche von den Teilnehmenden ausgefüllt wurde und anhand derer wir gemeinsam versuchen, die Essenswünsche der Jugendliche umzusetzen. Schnell wurde klar, was wir alles mit drei großen Kochtöpfen zubereiten können und was vielleicht für den nächsten Restaurantbesuch geeigneter ist. Und dann ging alles wieder von vorne los. Kochen, Abspülen, Freizeit am Abend mit Werwolf, Schnitzen, Lagerfeuer oder was der Übernachtungsplatz eben so hergibt. Irgendwann ist dann Nachtruhe und Feierabend, damit alle am nächsten Tag wieder gestärkt und bereit für die nächste Etappe sind. An Tag 3 ging es zur Deutschen Jugendherberge in Oberbernhards, welche uns eine Zeltwiese bereitstellte und sogar mit Abendessen und Frühstück versorgte. Das brachte für alle Beteiligen ein wenig mehr Zeit zu spielen, die Seele baumeln zu lassen und die Umgebung zu genießen. Nun hatten wir bereits einen großen Schlenker um die Wasserkuppe gedreht, an Tag 4 gingen wir nun wieder direkt auf sie zu, denn unser Übernachtungsplatz sollte ein ganz besonderer sein: Camp Erna, direkt auf der Wasserkuppe. Während unserem Weg hoch auf die Wasserkuppe konnten wir bereits staunend betrachten, welchen Weg wir bereits hinter uns gebracht hatten. Und auch wenn die heutige Tagesetappe alle nochmal ordentlich forderte, kamen alle gut an, so dass wir die kühlere „Bergluft“ und die besondere Atmosphäre auf Camp Erna in vollen Zügen genießen konnten. Nachts begegnete uns dann unser erster Regenschauer, welcher wirklich einer der wenigen Regentage sein sollte, die wir auf dieser Lama-Tour erlebten.
Am letzten Etappentag ging es dann wieder bergab bis nach Poppenhausen bis zur Lama-Ranch, wo die Lamas ihr Zuhause haben. Ein bisschen traurig und aber auch freudig beobachteten wird, wie die Lamas sich wieder ihrer Herde anschlossen. Jetzt hieß es „Bye Bye Lamas“ und „Hallo“ Zeltlager. Nach einer stärkenden Pause dann noch eine Überraschung, den Weg zum Zeltlagerplatz der DJO Rodholz mussten wir nicht zu Fuß beschreiten, sondern wurden auf dem Anhänger eines Traktors bis vor die Haustür gefahren. Ab jetzt hieß es, keine Tagesetappen mehr, keine Zelte auf- und abbauen mehr, sondern gemeinsames Programm, Spielen, Sport machen, Schwimmen gehen, Spaß haben oder einfach nur in der Hängematte abhängen, je nachdem was das Wetter, die Laune und der Moment so hergab. Das Frühstück bezogen wir nun von der Jugendherberge, womit mehr Zeit für Ausflüge und Freizeit zur Verfügung hatten. Wir besuchten den nahegelegenen Guckaisee zum Schwimmen, wanderten auf die Wasserkuppe und besuchten dort die Sommerrodelbahn, bekamen eine Sternenführung direkt am Zeltplatz, spielten Tischtennis und Wikingerschach in diversen Konstellationen, einige vertieften sich ins Geocaching oder stiegen in die Welt des „Pen-&-Papers-Rollenspiel“ ein. Manche genossen einfach mit Freunden vor Ort zu sein, manch Andere lernten vielleicht neue Freunde kennen.
Die Lama-Tour bietet auf jeden Fall den Platz und Raum dafür und eins ist auch klar: keine Lama-Tour ist wie die andere. Vielleicht bist du ja nächstes Mal auch (wieder) dabei?