WAS GEHT und wie geht’s? Mir zum Glück wieder gut, denn ich hatte mir pünktlich vor der geplanten WAS GEHT?! April-Ausgabe (immer am letzten Mittwoch des Monats) im Kino eine starke Erkältung eingefangen. Direkt vor meinem Urlaub, direkt vor wichtigen Familientreffen. Timing ist alles! So erscheint also die neue Ausgabe mit Verspätung.
"Verspätung" passt wohl auch sehr gut zu einigen meiner "to do"s, die leider zu "to wait"s wurden. Das nagt immer besonders an mir, da ich meinen Beruf und unsere Geschäftsstelle als Serviceleistung für unsere Ehrenamtlichen sehe: Studien zeigen, dass Hauptamt die freiwillig Engagierten entlastet. So haben die Aktiven mehr von ihrem Hobby: Spaß und Selbstverwirklichung statt Orgakram und Bürokratie. Wenn ich diesem Anspruch nicht gerecht werde, ärgere ich mich über mich selbst - und verfluche auch die Umstände, die manchmal dazu führen: ich krank, Kind krank, Babysitter ausgefallen, neue Prioritäten, Laptopladekabel vergessen, Druckerstreik, leerer Toner, schmierender Toner und was ein Büro und ein Homeoffice einem noch so an Steinen in den Weg legen kann.
Steine nutze ich bei meinen Bildungsveranstaltungen - der JuLeiCa, der Wanderführer*innen-Ausbildung, Workshops für Lehrkräfte und Wanderverbandaktive - gerne zur Auswertung. Ein Stein ist ein ideales Symbol für Aufbau und Hindernis: mit einem Stein kann man Häuser und Straßen bauen, hat eine solide Basis auf ihm und die schönsten Gipfel sind aus Gestein. An einem Stein kann man sich aber auch den Zeh stoßen, darüber stolpern oder sich bei einem Steinschlag verletzen. So hake ich mit der Stein-Reflexion bei meinen Teilnehmenden nach: "Auf was wollt ihr aufbauen, was hat euch gehindert?" und frage somit ab, was ihnen bei meinem Lehrgang gut getan hat und was sie lieber an Ballast loswerden wollen.
Aus meinen Verspätungen ergeben sich also sowohl aufbauende als auch hinderliche Dinge und letztendlich kann ich dann sowieso nichts mehr daran ändern und muss/darf damit leben, wie es nun ist. Manchmal ergeben sich auch ganz wunderliche Umstände, so wie gestern: ich habe einfach die letzten drei Tage einen Tag in der Zukunft gelebt - ich dachte, es wäre schon der nächste Wochentag! Und als mir das gestern auffällt, hab' ich plötzlich einen ganzen weiteren Tag, quasi "geschenkt bekommen". Und so erscheint diese WAS GEHT?! also nicht mittwochs, sondern schon dienstags und in Gedanken schenke ich dir ebenfalls mehr Zeit, für alle die Dinge, die bei dir verspätet sind.
Steine werden mich die nächsten beiden Jahre hoffentlich noch mehr begleiten, denn mit "Der Boden unter unseren Wanderschuhen" haben wir beim hessischen Umweltministerium einen Antrag auf Förderung unserer Bildung für nachhaltige Entwicklung gestellt. Da steht in den nächsten Tagen ein Gespräch mit dem Ministerium an, also drück' uns die Daumen, dass unser Naturschutzmottoprojekt 2023/2024 zum Thema Boden das ministeriale "Go!" bekommt. Vielleicht reibst du einfach mal an deinem Glücksstein für uns ;)
Grüße aus der Zukunft,
Kira
P.S. Ob sich die Erkältung für den Kinofilm gelohnt hat? Schau' dir die "International Ocean Film Tour" vielleicht einfach selbst an. Wenn du Lust auf Meer bekommen hast, dann lade dir auch direkt unser letztes Naturschutzmotto "Gewässer am Wegesrand" herunter.
Kira Klug ist Bildungsreferentin der Deutschen Wanderjugend LV Hessen. Gemeinsam mit Pia Töpfer und Christian Jorgow ist sie in der Geschäftsstelle in Groß-Umstadt Ansprechpartnerin für "all things Jugendverbandsarbeit". Im Service-ABC siehst du, wer von den dreien für was zuständig ist.