Wie läuft es aktuell im Rhönklub?
Seit seiner Gründung wird der Rhönklub durch das Präsidentschaftsamt und den Hauptvorstand verwaltet und geführt.
Die Arbeit, die damit einhergeht, ist in den letzten 150 Jahren Vereinsgeschichte immer umfangreicher geworden. Der Rhönklub hat mittlerweile rund 20.000 Mitglieder. Damit sind wir mit Abstand der größte Wanderverein in Hessen, Bayern und Thüringen.
Gleichzeitig ist in der Vergangenheit einiges auf der Strecke geblieben, das aktuell aufgeholt werden muss, damit der Verein langfristig eine Zukunft hat.
Das Präsidentschaftsamt ist ein Ehrenamt
Und in diesem Ehrenamt steht aktuell und in Zukunft so viel Arbeit an, dass man es trotz der aktuell zwei Angestellten in der Geschäftsstelle fast wie einen Vollzeitjob betreiben muss, so sollte es nicht sein. Das geht nicht nur dem Rhönklub so.
Unter den 6 Wandervereinen aus Hessen, Bayern und Thüringen, die mit 10.000 oder mehr Mitgliedern noch am Nähesten an unsere Vereinsgröße herankommen, haben alle ähnliche Aufgaben und Herausforderungen. Vier dieser Vereine haben zur Lösung und Unterstützung eine Geschäftsführung eingestellt und ein weiterer hat eine nahezu in Vollzeit hauptamtlich besetzte Geschäftsstelle.
Unsere Erfahrungen - ein positiv Beispiel
Über die letzten Jahre haben wir uns als Vorsitzende der Rhönklubjugend innerhalb der Strukturen der Deutschen Wanderjugend (DWJ) vernetzt und sind so mit vielen anderen Vereinen und Vorstandsstrukturen in Kontakt gekommen. Dabei haben wir immer wieder festgestellt, dass eine Geschäftsführung viele Vorteile für eine Vereinsstruktur haben kann.
So zum Beispiel beim Bundesverband der DWJ. Hier greift Torsten Flader als Geschäftsführer dem Bundesvorstand unter die Arme, egal was ansteht. Er vertritt uns bei Veranstaltungen und Gremienarbeit. Er unterstützt bei der Finanzverwaltung, kümmert sich mit um die Aufstellung des Haushaltsplans und bereitet die Beantragung neuer Fördertöpfe vor. Außerdem leistet er Recherche- und Textarbeit und bereitet andere Aufgaben vor, die anfallen und vieles mehr. So können wir in der Jugendarbeit auf eine ausgereifte und gut funktionierende hauptamtliche Struktur zurückgreifen, die uns den ehrenamtlichen Alltag enorm erleichtert.
Eine Geschäftsführung für den Rhönklub - Aufgaben
Eine Geschäftsführung dient zur Entlastung des Vereinsvorstandes, in den meisten Fällen hauptsächlich zur Entlastung des Vorstandsvorsitzenden. Die Geschäftsführung übernimmt dabei vor allem die organisatorischen und kommunikativen Aufgaben innerhalb der Vereinsstruktur, aber auch nach außen in andere Vereine. Sie bereitet Dokumente und Texte vor, betreibt Recherchearbeiten und entlastet so auch die anderen Angestellten der Geschäftsstelle. So kann eine Geschäftsstelle auch die Hauptfachwarte und -fachwartinnen entlasten und dort einspringen, wo Posten vakant sind. In dem sie mehr organisatorische Aufgaben zentral vereinen kann, kann die Geschäftsstelle noch mehr leisten und ein besserer Dienstleister für den Verein sein.
Eine Geschäftsführung für den Rhönklub - Umsetzung
All diese Arbeiten benötigen natürlich eine gewisse Entscheidungsgewalt und Führungskompetenz, vor allem in der Geschäftsstelle, die der Vorstand an eine Geschäftsführung übertragen muss. Dies kann nur mit einer guten Kommunikation innerhalb der Geschäftsstelle und in den Vorstand funktionieren und wird bestimmt auch eine gewisse Veränderung in der bestehenden Arbeitsweise bedeuten. Man muss bereit sein, diese einzugehen. Nur so kann man unnötige Arbeiten und Doppelungen vermeiden und es wird eine effektive Arbeit gewährleistet.
Unser Wunsch
Wir erhoffen uns von einer Geschäftsführung eine Bereicherung für den ganzen Rhönklub. Eine schnellere und bessere Erledigung von organisatorischen Aufgaben und eine umfangreichere Unterstützung innerhalb der Strukturen. Wir denken, der Rhönklub braucht eine Geschäftsführung, damit 1. die Geschäftsstelle mehr zu einem Dienstleister für uns und unsere Vereinsstruktur werden kann, 2. der Rhönklub auch in Zukunft noch bestehen kann und 3. die Ämter des Hauptvorstandes für mehr Menschen offen und interessant sein können, da man nicht mehr einen unbezahlten Teilzeit- oder gar Vollzeitjob ausüben muss, damit es vorangeht.
Wir hoffen, hiermit ein offenes Gespräch über die Thematik anzustoßen. Langfristig muss sich an unserer Struktur einiges ändern, damit es mit Blick und Schritt voran auch in Zukunft weitergehen kann. Wir denken, dass die Einstellung einer Geschäftsführung hierzu ein richtiges Mittel sein kann.
Das bedeutet im ersten Moment sicherlich eine Umstellung und eine Umstrukturierung. Außerdem ist es eine Bereicherung, in die zunächst investiert werden muss. Die Finanzierung ist zu diskutieren und auf jeden Fall ein ausschlaggebender Aspekt. Wir finden, grundlegend sollte man mit Blick auf die Zukunft und die vielen bereits genannten Vorteile eine Investition wagen.
Hauptjugendwartin Sarah Weber & stellvertretender Hauptjugendwart Arno Jestädt
Sowie der gesamte Jugendbeirat des Rhönklub
Stand: April 2025
Ebenfalls veröffentlicht über die Zeitschrift des Rhönklub “Die Rhön” Ausgabe 2/2025