Mit der Deutschen Schreberjugend pflegen wir auf Bundesebene schon seit einigen Jahren enge Kontakte. Die Schreberjugend ist nach Moritz Schreber benannt, auf den die Kleingärten zurückzuführen sind, allerdings wirkte dieser auch für die Arbeiterjugendbewegung. Dort setzte er sich für umweltverbundene Erziehung und Bewegung in der Natur ein. Die Deutsche Schreberjugend pflegt nicht nur Beete, sondern spielt, wandert, zeltet, tanzt und bereist andere Länder.
Einer der gemeinsamen Höhepunkte von Schreberjugend und DWJ war im Herbst 2021 die Einweihung eines von der Schreberjugend angelegen Jugendwanderwegs in und um Berlin. Seitdem besteht das Ziel, weitere gemeinsame Aktionen zu organisieren und an Himmelfahrt war es so weit. Wir trafen uns von Donnerstag bis Sonntag auf dem Jugendhof Bessunger Forst bei Darmstadt.
Dort in der Nähe ist das Weltnaturerbe Grube Messel, das die DWJ-Schreberjugend-Gruppe besichtigte und die Jahrmillionen alten Versteinerungen bewundern durfte. Im letzten Jahr wurde die Grube Messel sogar in die Liste der 100 geologisch bedeutendsten Orte der Erde aufgenommen.
Nach dieser spannenden Reise ins Erdaltertum führte das Programm dann in die moderne Neuzeit. Die DWJ hatte im Forst verschiedene Schatzboxen versteckt, die die Gruppe mithilfe von Geokoordinaten und GPS-Geräten suchte und auch ausnahmslos fand. Für die Streckenorientierung gab es eine Fotorallye. An den Kreuzungen hatten Svenja und Torsten vorab Fotos gemacht, auf denen Motive des jeweils zu folgenden Weges zu sehen waren.
Am Samstag ging es dann in den urbanen Raum, erst gab es ein großes Abenteuer(mini)golfturnier, bei dem auf Rasenbahnen Hindernisse wie Bäche oder Steinformationen überwunden werden mussten. Die Bälle hatten reichlich (Unter-)Wasserkontakt und somit auch die Personen, die die Bälle ins Nass befördert hatten und wieder rausholen, was den allgemeinen Spaßfaktor erheblich erhöhte. Weiter ging es dann nach Darmstadt, wo eine weitere UNESCO-Welterbestätte besichtigt werden konnte. Die Mathildenhöhe ist eine Anfang des 20. Jahrhunderts gegründete Künstlerkolonie, deren Besonderheit ganz unterschiedliche Jugendstilbauten sind; dazu besteht sie aus einer großen Gartenanlage. Wer gefallen an Architektur fand, konnte dann auch noch das Hundertwasserhaus besuchen.
Die Verpflegung hatte Wolfgang, der Vorsitzende der Stiftung Wanderjugend übernommen, der mit tollen Rezepten und saisonalen Lebensmitteln angereist war und mit wechselnden Küchenteams leckere Gerichte bereitete. Kein Wunder, dass gleich großes Interesse angemeldet wurde, vom 13. bis 15. Oktober am von Wolfgang veranstalteten kulinarischen Wochenende in der Pfalz teilzunehmen. Doch die Stiftung Wanderjugend brachte sich nicht nur personell ein, auch die Kosten für Programm und Verpflegung wurden von ihr übernommen, herzlichen Dank dafür.
Nach spannenden Programmangeboten, tollen Gesprächen, langen Lagerfeuerabenden und leckerer Verpflegung waren sich alle einig, dass ein baldiges Wiedersehen unbedingt gewünscht ist. Daher freuen wir uns, dass die Deutsche Schreberjugend sich zum bundesweiten Herbstzeltlager der DWJ vom 22. bis 24. September in Ramstein in der Pfalz angekündigt hat. Wir sind begeistert, dass die Vernetzung so erfolgreich war.