Werde zum Outdoor-Kid

Um ein Outdoor-Kid zu werden, müssen verschiedene Aufgaben aus Bereich Natur- und Sachkunde und Bewegung erfüllt werden. Viele Ideen zur spielerischen Umsetzung finden sich in unserem Praxishandbuch für Kindergruppen "Oudoor-Kids". Die Aufgaben sollen im Rahmen einer kleinen Prüfung gelöst werden, da dies den erbrachten Leistungen und dem Abzeichen einen höheren Stellenwert verleiht. Auch eine feierliche Übergabe des Abzeichens gibt dem Ganzen eine besondere Note.

Die Vergabe der Abzeichen und Urkunden läuft über die Bundesgeschäftsstelle der Deutschen Wanderjugend. Kindergruppen, die das Abzeichen erlangen möchten, werden über die jeweilige Gruppenleitung dem Verein, dem Landesverband oder Bundesverband gemeldet. Die Abzeichen und Urkunden werden der Prüfungsperson zugeschickt. Prüfungsberechtigt sind Jugendleitungen, Jugendwanderführer_innen, Landes- und Hauptjugendwart_innen, Wanderwart_innen und Familienwart_innen.

Hinweise für Gruppenleiter_innen, Wanderführer_innen, Eltern etc:
Grundsätzlich können alle Mitgliedsvereine des Deutschen Wanderverbandes an dem Projekt Outdoor-Kids teilnehmen. Schulen, Kindergärten etc. können nur in Kooperation mit einem unserer Mitliedsvereine die Outdoor-Kid-Abzeichen vergeben.

Outdoor-Kid

Anforderungen für das Outdoor-Kid Abzeichen

  • Wandern und unterwegs sein: Die Kinder müssen eine Fußwanderung, die dem 1,5-fachen des Lebensalters entspricht. (Bei altersgemischten Gruppen mind. 8 km) oder eine Kanuwanderung, die dem 1-fachen des Lebensalters entspricht oder eine Radwanderung, die dem 3-fachen des Lebensalters entspricht, absolvieren. Z .B. ein/e 8-jährige/r muss 8 x 1,5 km = 12 km Fußstrecke zurücklegen.
     
  • Naturkunde: Pro Lebensjahr müssen die Kinder eine Pflanze (Baum, Strauch, Wiesenblume) und/oder eine Tierspur sicher bestimmen. Die TeilnehmerInnen dürfen die Pflanzen bzw. Tierspuren selbst auswählen. Z. B. muss ein/e 8-jährige/r acht selbst gesuchte Pflanzen mit dem Namen benennen können.

Zusätzliche Aufgaben ab dem 9. Lebensjahr:

  • Draußen sein und sich zu helfen wissen: Ein Lagerfeuer muss selbstständig entfacht werden und grundlegende Sicherheitshinweise für Feuerstellen bekannt sein oder ein Zelt soll (zu zweit) aufgebaut bzw. eine Notunterkunft (Hütte aus Zweigen) gebaut werden Bei großen Veranstaltungen (mehr als 15 Kinder) kann alternativ eine Müllsammel-Aktion oder Ähnliches während der Wanderung durchgeführt werden.
     
  • Orientierung: Auf einer vorgegebenen (einfachen) Wanderstrecke (etwa 2 km) muss der Weg mittels Karte und Wegzeichen selbst gefunden werden. Wer möchte, kann einen Kompass benutzen.

Outdoor-Kid 2.0

Die Anforderungen für das Folgeabzeichen Outdoor-Kid 2.0 mit Anregungen zum aktiven Naturerleben und Schützen

Mit dem ersten Outdoor-Kid-Abzeichen setzen wir einen Anreiz für Kinder rauszugehen, gemeinsam unterwegs zu sein und Naturräume zu erkunden. Wir möchten dem Bedürfnis der Kinder nachkommen und ihnen die Chance bieten, sich intensiver mit Naturräumen und deren Schutz auseinanderzusetzen. In der Annahme, je intensiver sich bereits Kinder mit Naturräumen ihrer unmittelbaren Umgebung beschäftigen, desto nachhaltiger ist das Interesse an dem Schutz dieser Räume.

  • Wandern und unterwegs sein: Die Kinder müssen eine Fußwanderung unternehmen, die dem 1,5-fachen des Lebensalters entspricht. (Bei einer altersgemischten Gruppe min. 8 km).
    Sinneserfahrung: Es sollen mindestens zwei Sinne auf einzelnen Abschnitten der Wanderung besonders angeregt werden. Z.B. barfuß gehen, mit verbundenen Augen wandern (geführt), schweigend, bzw. lauschend etc.
     
  • Naturkunde und Geographie: Gemeinsame Bestimmung der Landschaftstypologie (Was ist das Besondere an dieser Region, wie nennt man sie, welche Pflanzen, Tiere, Gesteine, Gewässer etc. sind markant dafür, welche sind evtl. gefährdet.) Die Kinder müssen einen Steckbrief zu diesem Landschaftsgebiet erstellen (Berichte, Bilder malen etc.)  Dieser kann z. B. als gemeinsame Collage erstellt werden. Es können auch Teilbereiche des Gebietes (Pflanzen, Gestein, Tiere, Gewässer etc.) durch kleine Gruppen erarbeitet werden.
     
  • Naturschutz/Klimaschutz: Besuch und Erkundung einer Einrichtung, die sich mit Naturschutz in der Region befasst (Haus des Waldes, Biosphärenreservate, Naturschutzakademien etc.) oder Aktion mit einem/-r Förster_in zum Thema Naturschutz oder eigene Naturschutzaktion z. B. in Kooperation mit dem Naturschutzwart des Vereins (Eine Müllsammelaktion, Nistkästen bauen und aufhängen, Streuobst-Aktion, Bäume pflanzen, Bachpatenschaft etc.).
     
  • Draußen sein und sich zu helfen wissen: Was bietet die Natur zu essen? Die Kinder sollen zwei Wildpflanzen, die man essen kann, bestimmen können, z. B. Löwenzahn, Gänseblümchen, Spitzwegerich, Sauerklee (Probieren nur unter Aufsicht der Leitung) oder ein Naturprodukt herstellen/basteln (Kissen aus Dinkel, Kräuterseife, Stofffärben mit Naturfarben, Holz-Löffel schnitzen etc.).
     
  • Orientierung: Auf einer vorgegebenen (einfachen) Wanderstrecke (etwa 2 km) muss der Weg mittels Karte und Wegzeichen selbst gefunden werden. Wer möchte, kann einen Kompass benutzen. Himmelsrichtungen müssen bestimmt werden können.

Zusätzliche Aufgaben ab dem 9. Lebensjahr:

  • Im Notfall: Was mache ich bei einem Notfall im Wald (wie wird ein Notruf abgesetzt, welche Nummer, 5-W-Fragen, Notrufpunkte im Wald).
     
  • Wetter: Umgang mit verschiedenen Wetterbedingungen (wie verhalte, bzw. schütze ich mich bei Hitze/Sonnenschein, Regen, Blitz/Donner, Kälte/Eis/Schnee, starker Wind/Sturm).
     
  • Orientieren ohne technische Hilfsmittel: Himmelsrichtung bestimmen ohne Kompass und GPS, Wegpunkte merken, Markierungen beachten etc.
    Umsetzungsidee: auf dem Hinweg orientieren die Kinder mit Karte und Kompass. Den Rückweg müssen sie ohne Hilfsmittel bewerkstelligen.